69 Jahre Tischtennis in Markt Schwaben

Es begann im Jahre 1947, als sich Georg Wurm, Sepp Treffler und Auerhahn regelmäßig im Gasthaus "Zur Post" trafen, um dort im Garten - mehr zum Zeitvertreib - Tischtennis zu spielen. Jakob Wetzl legte 1948 unter nicht gerade einfachen Bedingungen den Grundstein. Er holte nach der Rückkehr aus seiner Kriegsgefangenschaft diese Spieler und weitere interessierte junge Männer in die Turnhalle und begann mit einem geregelten Spielbetrieb. Bereits im Frühjahr des gleichen Jahres fand die erste Begegnung mit einer auswärtigen Mannschaft statt: Gegen Feldkirchen traten die Spieler Wetzl, Wurm, Bresele, Szebeny, Weitzer und Willi Müller an. Sie gingen zwar mit 1:8 unter doch der Ergeiz war geweckt! Schon im Rückspiel acht Wochen später siegte die Markt Schwabener Mannschaft prompt mit 8:1.
Bald interessierten sich auch die Damen für den Tischtennis-Sport und bildeten im Herbst 1948 mit Christa Wolf, Ute Parisius, Susi Koch und später Betty Hundsberger eine Mannschaft.

Probleme bereiteten damals die technischen Schwierigkeiten: Die Bälle waren oberste Mangelware und mussten daher ständig repariert werden. Von Form und Stabilität konnte eigentlich nie groß die Rede sein. Erst die Währungsreform brachte hier spürbare Verbesserungen. Auch die Tische waren bei weitem keine Selbstverständlichkeit. Anfangs wurde von Spieler Szebeny eine Platte zur Verfügung gestellt, später kamen leihweise eine von Frau Haydn (Baufirma) und eine Platte von Fritz Müller hinzu. Erst 1949 konnte man auf den ersten eigenen Tisch ganz besonders stolz sein: Er wurde im Sommer bei einem Bezirksturnier in Ebersberg durch die beste Mannschaftsleistung gewonnen - gestiftet vom Sperrholzwerk Rohde. Wenn man einen Zeitungsnotiz darüber liest, stößt man bereits auf Hubert Weitzer als Sieger im Herren-Einzel, Fritz Schartner als Sieger im Jugend-Einzel sowie Gottfried Huber/Fritz Schartner im Jugend-Doppel.

Die erfreulich erfolgreichen Turniere waren die beste Werbung für den Markt Schwabener Tischtennis-Sport. Bereits 1950 stieg die Mitgliederzahl auf 70. Als größter sportlicher Erfolg aus der Vereinsgeschichte ging der Sieg der Deutschen Meisterschaft für Schwerbeschädigte, den Jakob Wetzl im Jahre 1951 erringen konnte, hervor. Er konnte diesen Titel 1952 sogar noch einmal erfolgreich verteidigen. Insgesamt errang er zudem sechsmal den Bayerischen Titel.

Mit den Punktspielen begann man im Herbst 1951 - und zwar in der Bezirksliga München Nord. Das Team setzte sich zusammen aus Weitzer, Huber, Wetzl, Kellermann, Neureuther, Schartner, Radke und Bredlow. 1953 waren bereits 3 Mannschaften zum Spielbetrieb angemeldet - eine 1. und 2. Herren- sowie eine Jugendmannschaft u.a. mit Jörg Haushofer, Hans-Georg Schweiger, Horst Eck und Josef Hellmuth. Nach dem Abschluss der Saison 1952/53 konnte der Aufstieg in die sogenannte Bezirksliga-Oberbayern gefeiert werden. Nach einem zwischenzeitlichen Abstieg kämpfte die 1. Mannschaft über 10 Jahre lang in der mittlerweile umbenannten oberbayerischen Bezirksliga-Ost (entspricht etwa der heutigen 2. Bezirksliga).

In der Saison 1962/63 trat mit E. Kirner, T. Widmann, Fleischer und E. Huber erstmals eine Markt Schwabener Damen-Mannschaft im Punktspielbetrieb an die grüne Platte. Tolle Erfolge gab es 1965 bei der Kreismeisterschaft in Kirchseeon. Von insgesamt zehn Titeln holten die Markt Schwabener sieben. Allen voran ihr ewiger Spitzenspieler Gottfried Huber, der sich oftmals Kreismeister nennen durfte.
Nachdem die "Alte Turnhalle" im Frühjahr 1967 abgerissen wurde, fand das 1. Punktspiel in der "Neuen Turnhalle" (nunmehr Hauptschul-Turnhalle) am 16. September 1967 mit der 1. Mannschaft statt.
Am 10. April 1969 war anlässlich der Tischtennis-Weltmeisterschaft in München die Mannschaft der USA in Markt Schwaben zu Gast. Dabei konnte der damalige Abteilungsleiter Ludwig Außerbauer in der total überfüllten Turnhalle viele tischtennisbegeisterte Sportler begrüßen.

Beim 25-jährigen Abteilungsjubiläum 1973 bildeten K.-H. Jaud, L. Mur, V. und L. Außenbauer, A. Weger und A. Stöhr die 1. Mannschaft. Die erfolgreichste Zeit in der Jugendarbeit war zwischen 1971 und 1976. Aus der äußerst engagierten Arbeit des langjährigen Jugendtrainers Konrad Landsperger, der die Jugendlichen konsequent fast das ganze Jahr zu Spitzenleistungen trimmte, resultierten große sportliche Erfolge:

  • 1972/73 Kreisjugendmeister und Aufstieg in die Bezirksliga mit den Spielern F. Schweiger, U. Haushofer, B. Ruhland H. Haushofer.
  • 1973/74 Bezirksligameister und Aufstieg in die höchste Jugendliga Bayerns, der Bayernoberliga.
  • 1974/75 Oberbayernmeister und 3. Platz in der Süddeutschen Jugend-Meisterschaft mit F. Schweiger, U. Haushofer, D. Reichel und K. Haushofer.
  • 1974 feierte Gerhard Huber nach nur drei Monaten Training den Kreismeistertitel der Schüler, was er 1975 wiederholen konnte.
  • 1975/76 Kreis- und Euro-Pokalsieger der Oberbayernliga mit der Mannschaft K. Haushofer, G. Huber und H. Huber.
  • 1975 errang zudem Karl Haushofer die Kreisjugendmeisterschaft und Gerhard Huber wurde oberbayerischer Meister.
  • 1976 holte Gerhard Huber den Süddeutschen Vizemeistertitel der Jugend.

In der Saison 1975/76 spielten die der Jugend entwachsenen Aktiven Schweiger, Reichel und U. Haushofer zusammen mit L. und V. Außerbauer sowie L. Mur als 1. Mannschaft, die bis 1979 der 2. Bezirksliga angehörte. Außerdem wurde erstmals eine 4. Mannschaft eingesetzt und die Damen-Mannschaft stiegen von der Kreis- in die Bezirksliga auf.

Dann kam es 1978/79 aufgrund einiger Spielerabgänge zu einem kurzzeitigen Einbruch für die "Erste", was den Abstieg in die 3. Bezirksliga zur Folge hatte. Doch dank der Rückkehr von G. Huber und Neuzugang J. Bergmeier gelang zusammen mit Jaud, K. Haushofer, G. Weger und L. Außerbauer der erneute Aufstieg. Auch in der Abteilung insgesamt zeichnete sich ein Aufwärtstrend ab: Fünf Teams wurden gemeldet. Gleich zwei Kreismeistertitel holten die Markt Schwabener 1982 in Ebersberg. Nicht zu vergessen das starke Team der jungen Damen, die sich bis zur Auflösung der Mannschaft im Jahr 1982 erfolgreich in der Bezirksliga behauptete.
Mit dem krönenden Abschluss der hartumkämpften Saison 1983/84 für die "Erste" durften sie sich als Meister der 2. Bezirksliga feiern lassen. Man stieg in die sogenannte Oberbayernliga auf. Die Jugendmannschaft war 1982/83 Meister der Kreisliga und schaffte auch 1983/84 einen Spitzenplatz und stieg somit in die 2. Bezirksliga auf.
Doppelerfolg auch 1984 bei den Kreismeisterschaften in Zorneding: Anderl siegte in der A-Klasse, Bindl in der B-Klasse. Und: Erstmals ging eine 6. Mannschaft auf Punktejagd. In der Vereinsmeisterschaft 1985 holte sich Anderl den Titel; im Doppel triumphierten überraschend das 1. und 2. Abteilungsleiter-Gespann Spornraft/Siegert. Den absoluten Höhepunkt in der bisherigen Vereinsgeschichte schafft die "Erste" 1985: den Aufstieg in die Landesliga, in der man sich fünf Jahre lang etablieren konnte. Das Team Anderl, Felixberger, Bindl, Huber, Bergmeier und Jaud durften sich feiern lassen.
Ein überaus erfolgreiches Jahr war auch 1987: Die "Zweite" schaffte den Aufstieg in die 3. Bezirksliga und die "Dritte" stieg in die 1. Kreisliga auf.

Tischtennis der Weltklasse erwartete die Markt Schwabener im April 1990: Spitzensportler aus Polen, China, der damaligen CSSR, England, Schweden und Ungarn gaben sich beim höchstdotierten Grand-Prix-Turnier - dem Butterfly-Shriver-Cup - ein Stelldichein.

Der Höhenflug der "Ersten" endete leider mit der Saison 1990/91 - man musste zurück in die 1. Bezirksliga (Oberbayernliga). Ein einziger Punkt fehlte in der Endabrechnung.

Kleinere Brötchen backen musste nach der Saison 1992/93 die 1. Mannschaft: Ein freiwilliger Abstieg in die 2. Bezirksliga war die Konsequenz aus dem Weggang von Anderl, Felixberger, Bindl und Friedl. Und es kam noch bitterer: 1993/94 hieß es erst zurück in die 3. Bezirksliga und ein Jahr später folgte sogar der Abrutsch in die 1. Kreisliga, wo man mit der "Zweiten" um Punkte kämpfen musste.
Dafür gab es vom Nachwuchs viel Positives zu berichten. Robert Kettner hatte, nachdem K. Landsperger in seinen wohlverdienten Ruhestand getreten war, die Jugendarbeit mit neuem Elan übernommen. Er konnte sehr schnell auf einen souveränen 1. Platz seiner Jungs stolz sein. Die engagierte Arbeit der Trainerin der 1. Mädchen-Mannschaft, Hildegard Krüger, trug mit dem guten Mittelfeldplatz und dem Titelgewinn beim Eckhardt-Pokal ihrer "Mädels" erste Früchte.

In der Saison 1994/95 gab H. Spornraft nach zwölf Jahren seine Vorstandstätigkeit an Erich Siegert ab und Gerhard Obert verabschiedete sich gleichzeitig nach 16 Jahren als Kassier aus dem Führungsteam der Tischtennis-Crew.

Grund zum Jubeln gab es schon 1995 wieder, als die "Erste" mit Jaud, Lichti, Herzog, Golibrzuch, Meixner, Weger und Gaßner den Wiederaufstieg in die 3. Bezirksliga schaffte. Eine ganz erstaunliche Bilanz kann Karl-Heinz Jaud für sich ziehen: er kämpfte seit 1965 in der "Ersten" und spielt heute erfolgreich für die "Zweite" der Markt Schwabener.
Die "Zweite" konnte sich bis heute in der 1. Kreisliga etablieren. Schlecht dagegen sah es am Ende der Saison 1995/96 für die "Dritte" aus, denn Kettner, Ch. Enzinger, Bauch, Henke, Gold und Gerhart mussten zurück in die 3. Kreisliga, wo sie auf die "Vierte" trafen (Probeck, H. Enzinger, F. Schartner, Anderl, Obert und Spornraft) und gemeinsam auf Punktejagd gingen.

Nach dem Abstieg der 1. Jungen-Mannschaft aus der 2. Bezirksliga und mangels altersgerechtem Nachwuchs konnte leider in der Saison 1997/98 erstmals keine Jugendmannschaft gemeldet werden. Dafür ging nach längerer Zeit wieder eine 5. Herren-Mannschaft an den Start.
Bei den Damen war dagegen nach der so erfolgreichen Saison 1995/96 in der Kreisliga (es gab einen 2. Platz) bis auf weiteres Schluss mit dem Punktspielbetrieb.

Weltklasse-Cracks aus China, Polen, Belgien und aus ganz Deutschland waren einmal mehr 1996 in Markt Schwaben anlässlich des Grand-Prix-Turniers "Kettler-Super-Cup" zu Gast. Welt- und Europameister zeigten ihr Können.

Am 50. Geburtstag (1998) zählte die Tischtennis-Abteilung Markt Schwaben 84 Mitglieder - 39 aktive Herren, drei Damen, zehn Buben und fünf Mädchen sowie 27 passive Mitglieder.

Leider konnten wir 2013/2014 nach dem überraschenden Aufstieg in die Bezirksliga III die Klasse nicht halten, so dass wir nun wieder mit allen Herren- und Jugendmannschaften in den verschiedenen Kreisligen um Punkte kämpfen. Hohen sportlichen Wert und viel Unterhaltung brachte in der Saison 2013/2014 die von Christian Wölfel organisierte Teilnahme am Inter-Cup. Die Dreiermannschaft Gruner,Wölfel,Golibrzuch reiste mit Begleitung sogar bis nach Verona. Wir durften überaus freundliche Gäste mit dem ehemaligen Seniorenweltmeister Peter Raidl aus Wien und später noch aus Altach (ebenfalls Österreich) bei uns begrüßen.

Zur Saison 2016/2017 hat sich die Anzahl der aktiven Herren auf 24 reduziert. Zudem stehen immerhin 16 Jugendliche in 3 Jungenmannschaften in der Rangliste. Seit letzter Saison ist auch eine Bambinimannschaft beim Spielbetrieb angemeldet. 

Die Abteilungsleiter

1948 - 1956    Jakob Wetzl

1956 - 1958    Horst Neureuther

1958 - 1968    Gottfried Huber

1968 - 1971    Ludwig Außerbauer

1971 - 1972    Leo Mur

1972 - 1975    Wilfried Drechsler

1975 - 1980    Michael Gehart

1980 - 1994    Helmut Spornraft

1994 - 2008    Erich Siegert

2008 - 2016    Stefan Bendel

2016 -              Christian Wölfel   

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